Die sogenannten E-Scooter oder auch Elektro-Tretroller genannt, sieht man mittlerweile in jeder großen Stadt auf den Straßen, Fahrradwegen und sogar auf dem Gehweg. Wer sie noch nicht persönlich gesehen hat, hat bestimmt schon eine der vielen negativ Meldungen zu den neuen Verkehrsmitteln gelesen. Man hört vom kritischem Verhalten der Fahrer, von Unfällen und sogar Todesfällen. Ich wollte all den Kritiken mal auf den Grund gehen. Ich habe eine lange Rechersche eingeleitet und die Scooter selbst getestet. Alle wichtigen Informationendazu habe ich in diesem Beitrag zusammengefasst:
- Was ist ein E-Scooter?
- Ausstattung eines E-Scooters - gesetzliche Regelung
- Wie funktioniert das Leihen?
- Fahrgefühl & persönliche Erfahrungen
- Unfallrisiken, Todesfälle
- Kritik und Verbesserungsbedarf
1. Was ist ein E-Scooter?
Als Kinder haben wir neben Inline-Skatern, Fahrrädern und Skateboards die Scooter als Fortbewegungsmöglichkeit verwendet. Mit einem Bein standen wir auf dem Scooter mit dem anderen Beschleunigten wir - nach ein paar Metern wiederholten wir das Ganze, bis wir an unserem Ziel angekommen sind.
Die E-Scooter unterscheidet sich in einem ganz wichtigen Detail mit den Modellen, die wir aus unserer Kindheit kennen: Sind sind elektrisch, müssen aufgeladen werden und fahren somit eigenständig - mit bauartbedingter Höchstgeschwindigkeit bis max. 20 km/h. Seit dem 16. Juni sind sie im öffentlichen Straßenverkehr zugelassen und seither sieht man sie in vielen deutschen Städten: darunter Berlin, Frankfurt, München, Stuttgart und Hamburg. Dies ist u.a. Sharing Diensten zu verdanken, die nun erlauben, dass jeder ein solches Gerät leihen und für wenige Cents die Minute benutzen kann.
2. Ausstattung des Scooters
Die Elektrokleinstfahrzeuge-Verordnung (eKFV). schreibt vor, dass jeder E-Scooter mit zwei unabhängigen Bremsen, Beleuchtungen (weiß nach vorne und rot nach hinten), einer Klingel, zwei seitlichen gelben Rückstrahlern und einer Lenkvorrichtung ausgestattet sein soll.¹
Je nach Scooter-Anbieter gibt es noch einen Ständer zum sicheren Abstellen und einen Handy- und Kaffeebecherhalter.
Je nach Scooter-Anbieter gibt es noch einen Ständer zum sicheren Abstellen und einen Handy- und Kaffeebecherhalter.
3. Wie funktioniert das Leihen der E-Scooter?
App Downloaden
Um einen E-Scooter auszuleihen muss man zuerst eine der E-Scooter Apps herunterladen. In Frankfurt gibt es im Moment zwei Anbieter: Circ und Tier, seit neustem auch Lime.Anmelden
Bei der Anmeldung gibt man den Namen, die Telefonnummer und Zahlungsinformationen an. Je nach Anbieter kann man zwischen Kreditkarte und PayPal entscheiden. Der Standort muss auch geteilt werden. Man bestätigt, dass man mindestens 18 Jahre alt ist und die AGB gelesen hat.E-Scooter finden
Nun werden einem die verfügbaren Scooter in unmittelbarer Nähe angezeigt. Gleichzeitig wird beim Anklicken der jeweiligen Scooter die Batterieladung angezeigt.Kosten
Eine Gebühr von 1 € für den Start jeder Fahrt wird erhoben und jede angefangene Minute wird mit ca. 20 Cent abgerechnet.Die Fahrt
Bevor man losfährt erhält man von der App noch eine Anleitung zum Nutzen der E-Scooter:- Helm benutzen (keine Pflicht aber empfohlen)
- Scooter finden, QR Code scannen oder zum Entsperren in der App nach rechts wischen
- mit einem Bein auf das Board stellen
- das andere Bein schiebt 3-4 Mal zum Beschleunigen an
- nun sich mit beiden Beinen draufstellen
- mit dem Beschleunigungshebel rechts die Geschwindigekeit erhöhen
- die Bremsen zum Verlangsamen oder Anhalten verwenden
- auf Radwegen fahren
- nur wenn keine Radwege vorhanden sind, Straße nutzen
Sicherheit
Vor der Fahrt die Funktionstüchtigkeit des Scooters testen: Bremsen, Lichter, Klingel, Batterieladung etc.Es "gelten die selben Vorschriften und Promillegrenzen wie beim führen anderer Kraftfahrzeuge" (Polizei Hessen). Das heißt auch, dass man sich an die Verkehrsregeln halten muss und nicht auf Gehwegen fahren darf. Bußgelder erwarten einen, wenn man zu zweit, betrunken oder auf dem Gehweg fährt. Es gab schon einige Lebensgefährliche Unfälle mit Knochenbrüchen als Folge, also ist Vorsicht und Nachsicht geboten: Fahrradwege nutzen und Helm tragen.
4. Fahrgefühl und persönliche Erfahrung
Ich habe mich getraut nachts einen Tretroller von Circ zu leihen und über Radwege zu nutzen. Ich war erst überrascht wie schnell und einfach man sich anmelden kann. Den ersten Scooter den ich dann in meiner Nähe hatte, konnte ich nicht freischalten. Es wurde ein Defekt für dieses Gerät gemeldet und es sei jemand unterwegs, der es abholt (gut, dass sowas ernst genommen wird). Beim nächsten klappte es dann:
Ich habe selbst erst mit einem Bein beschleunigt und dann den rechten Hebel zum Beschleunigen betätigt. Aufgepasst! Nicht so wie ich den Hebel direkt mit aller Kraft runterdrücken, sondern ganz leicht betätigen und dann Druck erhöhen (natürlich wisst ihr das schon, sowas passiert in der Regel nur mir als super-Schussel). Auch die Bremsen nicht zu abrupt ziehen, da geht das hintere Rad hoch und man riskiert runterzufallen (würde wahrscheinlich auch nur mir passieren).
Auf meiner Nachtfahrt mit dem E-Scooter auf dem Fahrradweg. |
Zuerst hatte ich Schwierigkeiten den Lenker zu balancieren, es rukelte etwas rum. Aber mit Übung fiel mir das direkt leichter. 20 km/h hören sich erstmal sehr wenig an, wenn man aber mal auf dem Scooter steht und auf die maximal Geschwindigkeit beschleunigt, kommt es einem dann doch sehr schnell vor. Ich denke es liegt daran, dass man sich auf dem E-Scooter schutzlos fühlt und der Wind einem stark entgegenweht.
Ich bin 33 Minuten gefahren und habe dafür 7,60 € inklusive Mehrwertsteuer gezahlt.
Kosten für das Entleihen in der App Circ. Daten meiner erster Fahrt. |
Es gibt sehr viele Scooter in der Stadtmitte Frankfurts und mit einer der beiden Apps kann man sie leicht finden. Nachts habe ich gemerkt, dass weniger verfügbar sind. Wahrscheinlich werden sie zu der Zeit aufgeladen. Trotzdem bin ich lieber Nachts gefahren, weil da weniger Autos und Fahrradfahrer unterwegs sind. Für meine erste Fahrt wollte ich zunächst sichergehen, dass ich mit dem Scooter gut umgehen kann, bevor ich es mit vielen Verkehrsteilnehmern fahre.
Naxhts auf dem E-Scooter in Frankfurt Stadtmitte |
Es hat sehr viel Spaß gemacht und ich würde es definitiv wieder nutzen. Ich finde es ist eine super Idee, um schneller voran zu kommen, ohne direkt ins Schwitzen zu geraten (wie mit Fahrrädern). Vor allem in Frankfurt kann man so auch dem Stau gut entkommen, dem man sonst mit einem Auto ausgesetzt wäre. Natürlich wäre es schön, wenn es mehr Fahrradwege geben würde, damit man die Straße nicht nutzen muss. Beim nächsten Mal würde ich auch einen Helm mitnehmen, meine Sicherheit ist mir nämlich wichtiger als mein Aussehen.
5. Unfallrisiken und Todesfälle
Erhöhtes Unfallrisiko?
Auf E-Scooter sei man Experten zufolge schutzlos und somit einem erhöhten Unfallrisiko ausgesetzt:
"Das fängt an bei der Position des Fahrers: aufrecht auf kurzem Board,
zum Festhalten nur ein schmaler Lenker an einer dünnen Stange. Wer
abbiegen will, kann andere kaum warnen – denn der Roller lässt sich
nicht einhändig fahren. Außerdem ist nicht zu erkennen, wann der Fahrer
bremst oder beschleunigt. In dichtem Verkehr kann es dadurch sehr
schnell zu Unfällen kommen. Gefährlich ist dabei nicht nur die Wucht des
Aufpralls [...], sondern auch die folgende Landung." (t-online)
So ist es schon zu Unfällen mit schweren Verletzungen gekommen. Kopfverletzungen und Knochenbrüche waren da oft die Folge. Hauptsächlich verunfallen die Fahrer*innen ohne Fremdeinwirkung. Dies wird auf mangelnde Erfahrung mit den Geräten zurückgeführt. Tödlich enden sie dann, wenn es zu einem Zusammenprall mit anderen Verkehrsteilnehmern kommt.
Todesfälle
Seitdem die elektrischen Tretroller auf der Straße zugelassen sind, haben sich Nutzer schon schwer verletzt, mussten Bußgelder zahlen und in einigen Ländern der EU gab es schon Todesfälle. In England zum Beispiel ist die bekannte YouTuberin Emily Hartridge bei einem Unfall mit einem E-Scooter gestorben, nachdem sie in einem Kreisverkehr von einem Lastwagen erfasst wurde². In Paris starb ein 25-Jähriger Mann nach einem Zusammenstoß ebenfalls mit einem Lastwagen³. In Deutschland gab es noch keine Todesfälle, dafür aber Schwerverletzte - einhergehend mit großer Kritik seitens Medien und Polizei.Instagramfoto der verunglückten YouTuberin Emily Hartridge |
Regelverstöße und Strafen
Die Polizei hat angekündigt mehr E-Roller Kontrollen einzuführen. Vor allem achten sie darauf, ob sich an die Verkehrsregeln gehalten wird. "In Hamburg kontrollierte die Polizei Anfang Juli bewusst Tretrollerfahrer und verzeichnete insgesamt 15 Regelverstöße. Zwei Scooter waren ohne den vorgeschriebenen Versicherungsschutz unterwegs [beim Leihen über Cric und Tier ist ein Versicherungsschutz schon mitinbegriffen], drei Fahrer fuhren über rote Ampeln, sieben fuhren verbotenerweise auf dem Gehweg, drei weitere in falscher Richtung auf dem Fahrradweg" ⁴.Polizei hält E-Scooter Fahrer an, weil er auf dem Gehweg in Frankfurt Zeil fährt |
Bußgelder erwarten einen, wenn man gegen die allgemeinen Verkehrsregeln verstößt. Mit dem E-Roller ist außerdem verboten:
- Zu zweit auf einem Scooter fahren
- ein defektes Gerät verwenden
- auf Bürgersteigen, in Parks, in Grünanlagen und am Main zu fahren
- die Höchstgeschwindigkeitsbegrenzung von 20 km/h zu überschreiten
6. Kritik und Verbesserungsbedarf
Die Einführung und "Überflutung" der Städte mit einem weiteren Verkehrsmittel wird teilweise sehr stark kritisiert: "Frankfurts Verkehrsdezernent Klaus Oesterling (SPD) kritisierte, dass die Verkehrsflächen der Stadt zu eng seien, um noch ein zusätzliches Verkehrsmittel aufzunehmen." (Journal Frankfurt).Experten sind ebenfalls der Meinung, dass das Verletzungsrisiko bei E-Scootern besonders hoch ist und die Helm-Pflicht gesetzlich eingeführt werden soll. Einige reagieren auf die Unfälle mit der Forderung ein Verbot für E-Scooter einzuführen. Dabei gab es seit Einführung der E-Scooter auf Deutschlands Straßen Unfälle nur im einstelligen Bereich, während es im selben Zeitraum 40 Mal mehr Fahrradunfälle gab. ⁴ Obwohl es täglich Unfälle mit Fahrrädern gibt, werden diese auch nicht verboten.
Grund für die E-Scooter Unfälle könnten die unangepassten Straßen an die neuen Verkehrsmittel sein, die Unerfahrenheit der Nutzer und mangelnde Rücksicht der Autofahrer.
"In niederländischen Städten gebe es vergleichsweise wenige Unfälle mit Fahrrädern, weil die Städte nicht mehr auf Autos ausgelegt sind." (n-tv).
Weniger Unfälle könnte man mit besser ausgebauten Straßen erreichen. Auch wäre eine gesetzliche Helmpflicht in manchen Fällen wahrscheinlich lebensrettend gewesen. Aufklärungsvideos zur Nutzung und Sicherheit beim E-Scooter Fahren, könnten auch die Unfälle mindern.
E-Tretroller Fahrer steigt im Park vom Gerät ab. In Parks ist das Fahren verboten. |
Quellen
1. eKFV - Elektrokleinstfahrzeuge-Verordnung2. Berliner Morgenpost - Nach Emily Hartridges Unfall: Hätte Helm sie gerettet?
3. Spiegel - Elektrostehroller-Fahrer stirbt nach Unfall in Paris
4. Welt-Auf jeden E-Scooter-Unfall kommen mehr als 40 Fahrradunfälle
Weitere Verweise
n-tv - "E-Scooter sind ein sicheres Verkehrsmittel"Journal Frankfurt - Frau nach Unfall mit E-Roller im Krankenhaus
t-online - E-Scooter: das macht die neuen Roller so gefährlich
Polzei Hessen: E-Scooter - Was gilt es zu beachten?
FAZ - Mann verliert Führerschein wegen Alkoholfahrt auf E-Scooter
die sind sooo cool! wir haben auch seit kurzem ein elektro-moped und das is soo praktisch in der stadt :) xx
AntwortenLöschenThis scooter looks like fun!
AntwortenLöschenJennifer
Effortlessly Sophisticated
Ich habe es selbst noch nicht ausprobiert, aber würde es echt gern mal machen. leider gibt es bei mir in der Stadt noch keine :)
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Sarah
Tolle und ausführlicher post! War letztens in der Frankfurter city und war echt überrascht, wie viele Roller dort wirklich rumstehen. Das sieht auf jeden fall spaßig aus und ich will das unbedingt mal ausprobieren aber irgendwie finde ich das ganze schon etwas teuer... da ist man teilweise mit der bahn doch günstiger unterwegs.
AntwortenLöschenSandy GOLDEN SHIMMER
Bei mir in der Stadt gibt es die auch und mich hat das auch schon gereizt. Aber die vielen Unfälle und der Tod der Youtuberin haben mich ehrlich gesagt schon ziemlich abgeschreckt. Ich bin jemand der auch längere Strecken gerne zu fuß geht und denke ich werde das weiter machen.
AntwortenLöschenBei uns gibt es so was gar nicht, aber meine Schwester hat sie vor ein paar Tagen in Berlin ausprobiert und hatte viel Spaß damit. :)
AntwortenLöschenDankeschön für dein liebes Lob zu den Fotos. :)
That skirt is amazing on you! Such a stylish outfit for a day out on the scooters! :) We have scooters similar to this in Brisbane :)
AntwortenLöschenHope that you have had a great weekend :)
Away From Blue
Super post. Danke für die Informationen. <3
AntwortenLöschenEinen schönen Tag wünsch ich dir <3
Ich habe dich gefolgt, Ich hoffe dass du mich auch folgen kannst. :D
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